Gedicht Demenz
Es ist bitter, wenn ein Mensch bekennt,
Ja es stimmt, ich bin dement.
Ich vergesse mehr und mehr,
die Akzeptanz fällt mir noch schwer.
Ich versuche zu verbergen,
das die Probleme größer werden.
Mein Gehirn bekommt nun weiße Flecken,
erst war es gar nicht zu entdecken.
Die Krankheit schlich sich langsam ein,
ich leugnete, es darf nicht sein.
Doch langsam schwindet er, mein Geist,
in meinem Kopf die Frage kreist,
was gab es denn zum Mittagessen?
Ich weiß es nicht, ich habs vergessen.
Und ich frage, frage, frage,
Minuten, Stunden und auch Tage,
weil ich mich nicht erinnern kann.
Die Verständigung ist stark verschärft,
weil dich die Fragerei schon nervt.
Doch der Mensch, der ich einst bin gewesen,
ist fort und wird auch nicht genesen.
Ich kann nicht auf dich verzichten,
bei Taten, Worten oder Pflichten.
Vergib mir, dass ich nun so bin,
verzeih die Taten ohne Sinn.
Entschuldige, dass mein Verbleib auf Erden,
für dich nun zur Belastung werden.
Ich schäme mich, weils jeder sieht
Und hoff du hast mich trotzdem lieb.
(Ulrich Gast)
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